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News 2013

9. Juni 2013

Hochwassereinsatz in Mühlberg / Elbe

Feuerwehr, THW, Bundeswehr, DLRG, Bauern der näheren Umgebung und weitere Freiwillige... alle arbeiteten Hand in Hand um den Deich zu stabilisieren Feuerwehr, THW, Bundeswehr, DLRG, Bauern der näheren Umgebung und weitere Freiwillige... alle arbeiteten Hand in Hand um den Deich zu stabilisieren

Ende letzter Woche sind laut Deutschem Wetterdienst, innerhalb von nur 4 Tagen, knapp 23 Billionen Liter Wasser vom Himmel auf Deutschland herabgestürzt. Dieser extreme Regen führte zur einer der schlimmsten Hochwasserkatastrophen in Deutschland. Aus der gesamten Bundesrepublik kommen seit Tagen unzählige Kräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr und zahlreicher Hilfsorganisationen, den Menschen in den betroffenen Gebieten zur Hilfe. Auch drei Einsatzkräfte der Feuerwehr Gallun waren dabei.

Am Donnerstag, dem 06.06.2013 um 17:18 Uhr, wurden 4 der 5 Züge der Brandschutzeinheit LDS zum Hochwassereinsatz alarmiert. Sämtliche Einsatzkräfte des Zuges sind freiwillige Mitglieder verschiedener Feuerwehren. Aufgrund einer Vorankündigung des Einsatzes konnten diese bereits abklären, ob sie von ihren jeweiligen Arbeitgebern für den Einsatz im Hochwassergebiet frei bekommen. Nicht immer gelang es allen Wehren ihre Fahrzeuge komplett mit eigenen Einsatzkräften zu besetzen. Aus diesem Grund wurden viele Fahrzeuge mit weiteren Kräften benachbarter Wehren aufgefüllt. Auch die Kräfte der Feuerwehr Gallun fuhren mit keinem eigenen Fahrzeug, sondern besetzten den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Mittenwalde (Stadt). Besetzt wurde dieser durch Mike Thieke, Marcel Thieke, Max Dieu und den Zugführer des 5. Zuges, Christian Thieke. Zusammen mit Fahrzeugen der Feuerwehr Brusendorf, Senzig und Wildau, bildeten sie den fünften Zug.

Übrigens hätten wir natürlich gerne noch mehr Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt, aber die Meisten konnten so kurzfristig nicht frei bekommen, bzw. waren zur Zeit der Alarmierung noch an ihrem Arbeitsplatz. Alle Einsatzkräfte können und dürfen sowieso nicht mitfahren. Trotz des Hochwassers kann es natürlich auch hier jederzeit zu Ereignissen kommen, die ein Eingreifen der Feuerwehr benötigen. Im Falle einer weiteren Alarmierung der Brandschutzeinheit LDS, wären wir aber sofort wieder dabei.

Nachdem sich die Kräfte der Stadt Mittenwalde im Mittenwalder Gewerbegebiet gesammelt hatten, ging es zunächst zum A10 in Wildau. Von dort aus fuhr der erste, zweite und fünfte Zug der Brandschutzeinheit LDS gemeinsam nach Wüstermarke um sich dort mit dem vierten Zug zu treffen. Gemeinsam ging es nun nach Mühlberg im Landkreis Elbe-Elster weiter. Die technische Einsatzleitung für diesen Abschnitt hatte ihren Posten im Ortsteil Weinberge bezogen. Dort angekommen fuhren der erste und zweite Zug zum Sandplatz und begannen mit dem befüllen der Sandsäcke.

Der vierte Zug verblieb als Reserve an der Feuerwehr Mühlberg, während der fünfte Zug zum Deich beordert wurde. Dort angekommen wurde zunächst die, auf den Fahrzeugen vorhandene, Beleuchtungstechnik auf Boote des Technischen Hilfswerks verladen. Diese brachten die Geräte dann an die knapp 500 m entfernte Einsatzstelle. Der Auftrag lautete den dort stark aufgeweichten Deich mit Sandsäcken und Folie gegen ein Abrutschen zu sichern. An der Einsatzstelle angekommen staunten unsere drei Jungs nicht schlecht, denn einige der dort arbeitenden Einsatzkräfte kamen ihnen doch irgendwie sehr vertraut vor.

Zehn Kameraden unserer Partnerfeuerwehr aus Nösberts-Weidmoos waren bereits seit Montagnachmittag im Hochwassereinsatz. Zunächst ging es für sie mit mehreren Zügen und einem DRK Versorgungszug, mit insgesamt 25 Fahrzeugen, nach Dresden. Dort mussten sie zu ihrer großen Verwunderung zunächst zwei Tage ohne Tätigkeit ausharren, bevor es dann nach Mühlberg / Elbe ging. Dort hörte es ein als Deichläufer eingesetzter Kamerad aus Nösberts-Weidmoos als erstes - die Kameraden aus Gallun sind auch da! Kurz darauf trafen sich die Einsatzkräfte auf dem Deich und es gab eine herzliche Begrüßung, bevor es dann direkt wieder an die Arbeit ging. Da wir niemals damit gerechnet hätten, jemals einen Einsatz zusammen mit unserer Partnerfeuerwehr zu haben, musste in einer ganz kurzen Pause dann aber noch schnell ein gemeinsames Erinnerungsfoto gemacht werden.

Gegen 03:30 Uhr wurden alle Einsatzkräfte zurück zur Technischen Einsatzleitung gerufen. Dort gab es für alle etwas zu Essen und ein wenig Schlaf. Einzelne Einsatzkräfte wurden in dieser Zeit als Deichläufer eingesetzt. Diese überwachten den Deich und suchten nach weiteren Schwachpunkten. Gegen halb 11 ging es dann plötzlich wieder ganz schnell, da die Meldung eintraf, dass der Deich gerutscht sein soll. Alle Züge der Brandschutzeinheit LDS machten sich wieder auf den Weg zum Deich.

Zu Beginn der Arbeiten am Donnerstagabend wurden die Sandsäcke mit Hubschraubern der Bundeswehr angeliefert. Das Absetzen dieser Pakete war allerdings eine zu große Belastung für den aufgeweichten Deich. Aus diesem Grund wurde die Anlieferung von Booten übernommen. Da jedoch das Anlanden dieser Boote inzwischen auch zu viel für den nun vollständig durchnässten Deich war, wurden die Sandsäcke von da an mit Traktoren angeliefert. Es galt knapp 10000 Sandsäcke für das Aufbringen einer Folie bereit zu stellen. Der Plan sah vor, durch den Einsatz von Tauchern eine Folie auf der Wasserseite des Deiches aufzubringen und diese mit den Sandsäcken zu stabilisieren. Die Taucher stellten jedoch fest, dass das Grün auf dem Deich nicht gemäht war, wodurch ein Anbringen der Folie sinnlos war. Die Sandsäcke wurden daher zur Sicherung und Stabilisierung der Rückseite des Deiches verwendet.

Die Anlieferung mit Traktoren gestaltete sich schwieriger als zunächst gedacht. Auch das Land hinter dem Deich war inzwischen stark aufgeweicht, wodurch sich die Traktoren regelmäßig festfuhren. Die Fahrspuren wurden bei jeder Anlieferung tiefer und irgendwann nicht mehr passierbar. Aus diesem Grund wurde Material zum Auffüllen der Fahrspuren geordert. Leider tat sich in dieser Hinsicht aber nichts. Die Bauern der Umgebung aber wussten sich zu helfen. In Eigenregie nahmen sie kleine Sträucher, Reisig und Totholz und brachten es an die Einsatzstelle. Mit diesem Material begannen sie die Fahrspuren aufzufüllen. Bevor sie dies beenden konnten, erhielten wir jedoch eine traurige Nachricht.

Das Risiko für Mühlberg / Elbe war inzwischen einfach zu groß. Die Politik entschied daher den kompletten Ort zu evakuieren und alle Bürger in Sicherheit zu bringen. Die Einsatzkräfte, inzwischen am Ende ihrer Kräfte, waren jedoch nicht bereit aufzugeben und machten weiter. Gegen 19:00 Uhr hieß es am Freitagabend dann: ab nach Hause. Die Brandschutzeinheit LDS wurde von den Kräften der Brandschutzeinheit Teltow-Fläming abgelöst.

Wir möchten an dieser Stelle den Betroffenen der Flut unsere tiefe Betroffenheit und unser Mitgefühl aussprechen. Wir haben alles uns Mögliche getan und werden dies auch jederzeit wieder tun. Auch die Leistung der Bundeswehr, des Technischen Hilfswerks, der DLRG, der Bauern der näheren Umgebung und vieler weiterer Freiwilliger möchten wir an dieser Stelle hervorheben. Ohne diese wäre die Arbeit schlicht nicht möglich gewesen! Sollte die Brandschutzeinheit LDS erneut zum Hochwassereinsatz alarmiert werden, werden wir garantiert erneut dabei sein!

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